Neben den Feuerwehrwesen beschäftige mich mich auch mit der Industriealisierung Österreichs und den damit verbundenen politschen Verhältnissen. Ich bin im Zuge meiner Recherchen auf Feuerwehren gestoßen, die, so denke ich, ausschließlich von "Arbeitern", also den Arbeitern im politischen Sinne, geführt und organisiert wurden. Diese waren:

 

Die Arbeiterfeuerwehr St. Pölten

Sie war eigentlich eine Freiwillige Feuerwehr gegenüber der Stadtfeuerwehr und besitzte einen "Sprengwagen mit 5.000l Wasser", heute würde man sagen ein TLF. Bestand: 1923 bis 1934. Infolge des Austrofaschismus wurden alle der sozialdemokratie nahestehenden Verein und Organisationen verboten, somit war das Ende der Feuerwehr besiegelt. Siehe dazu Eintrag auf Wikipedia

 

Die Fabriksfeuerwehr der Hammerbrotwerke in Schwechat

Die Hammerbrot war die Konkurrenz zum Ankerbrot, Hammerbrot war eine Bäckerei der wiener Arbeiterschaft. Die Feuerwehr wurde 1910 gegründet, dürfte aber nur wenige Jahre bestanden haben. Sie war nicht Mitglied des Verbandes.

 

Die Feuerwehr der Arbeiterwohnhäuser der Unfallversicherungsgesellschaft Floridsdorf

Erwähnt 1910 und 1911 in Frommes, sie war Mitglied beim Verband der Wiener Fabriksfeuerwehren. Die Auflösung dürfte 1911 erfolgt sein.

 

Arbeiterfeuerwehr in Grödig

In der Chronik der FF Gröding (Download auf der Homepage der FF Gröding) wird angegeben, dass 1918 eine "freiwillige Arbeiter-Feuerwehr der Firma Steiner Eisenwerke" gegründet wurde. Sie wurde 1936 wieder aufgelassen.

 

Versuchte Gründung einer freiw. Arbeiterfeuerwehr in Eichgraben
Aus einem Artikel Brandaus 2/1983 ist herauszulesen, dass 1925 die FF Eichgraben bei St. Pölten um Gründung einer Arbeiterfeuerwehr angesucht hat. Wurde seitens der Behörde abgewiesen.